Schumanns Schweizerreise 1829
30. August 1829 - Thun Bern
Sonntags am 30sten August – Heitrer Spaziergang durch das heitre Interlacken u. Unterseen (1)– herrliches Dorf – der Niesen am Thuner See – blaue Augen am Himmel – drücken sich bald zu –
Thuner Postschiff (3) – enyante Engländer – deutscher Handwerksbursche – stiller Franzose – Langeweile – trüber, kalter Wind –
Ankunft in Thun (2) – der drängende Gruner - fort – aus dem Freyenhof* – zur Krone – Erstes Fühlen des Berner Oberlandes – liebliche, feine Gesichter u. mächtiger, gesunder Gliederbau – Marie in der Krone u. ihr scharfes Urtheil über Franzosen u. Deutsche – wohlfeiles, heitres Mittagessen – der französische Kutscher – das gar niedliche Thun – Abschied von Marie – in Carriere gefahren – vefinsterter Himmel – Berner Dörfer – zu schön u.idyllisch selbst bey diesem Hundewetter – Ende der Cigarren v. Rheinreise – liebliche Aussicht nach Bern –
Hotel à la Cammene (A) – Caffe – das italiänische Bern u. die Mädchen in den Fenstern liegend – das verdammte Wetter – Herumdämmern – die Hallen u. die einfache schöne Tracht der Bernerinnen – Kaffe Thalmann – Punsch . aufgeregt – Fund der herrlichen Cigarren – Abendessen – Echter Schlaf in seidnen Betten –
*J.J.Leuthy: Freienhof: Der Freienhof ist längst rühmlich bekannt, und zeichnet sich schon durch seine schöne Lage, zunächst der Post, so wie in vielen Belangen rühmlich aus.