Schumanns Schweizerreise 1829
3. September 1829 - Meiringen

Donnerstag am 3ten September – Schändliches Wetter – die Spizen des verdekten Wetterhorns od. Eiger’s – niederträchtiger Weg über die grosse Scheidegg (1) – ungeheures Nebelmeer – die stürzende Lavine u. der drey Schritt zurücktretende Kaufmann – satyrische Bemerkungen u. der müde Führer aus Gründen – Ersteigung der Scheidegg – gute Sennhütte u. delicater Kaffee – die nachkommenden Landsleute – Kirschwasser u. glükliche Laune- der aus Verzweiflung trinkende Kaufmann, ich dito – wankende Füsse – das Rohnlandsbad (A) - Wasserfall – der verunglükte Kaufmann als blamirter Turner – Turnen mit Alpenstokspitzen – Kirschwasser – Felsenschlucht – Trommeln u. der Obergeneralfeldmarschall im blauen Hemde – die Berge hinab getorkelt u. verdekter Himmel mit verhüllten Augen

– erster Fall des Reichenbach’s (2) u. zweiter des Kaufmanns – mein Zorn wegen zu viel Wasserfällen – der letzte u. schönste Fall des Reichenbachs – ungeheurer Regen – Rennen nach Meyringen – Meyringen (3)– furchtbar durchnässt – Umkleiden u. der lallende Amsterdammer – Gaststube u. die Jesuiten – Table d’hôte uninteressant – der bittende Queck u. meine sogenannte Unartigkeit – mit Hermann und Kersten lange aufgeblieben à la Leipzig – das schönste Mädchen der Schweiz (4), eine Unwahrheit – dicker Schlaf.


Gasthäuser in Meiringen:
Bären J.J. Leuthy: Er zeichnet sich durch seine schöne, frohmüthige Lage aus.
Wilder Mann (Du Sauvage): Er gehört unstreitig in den Rang der ersten Gasthöfe des Berner Oberlandes, ja wohl auch des gesammten Cantons.