Robert Schumanns verlorene Träume

Buch: Volker Schmidt-Sondermann und Axel Fuhrmann
Regie: Volker Schmidt-Sondermann
Mit Philip Hagmann als Robert Schumann
Redaktion: Winifred König (MDR), Lothar Mattner (WDR), Harald Letfuß (SWR), Dr. Thomas Beck (SF Schweizer Fernsehen), Hugo Sledsens (VRT Canvas)
Länge: 43'30 min
Format: DigiBeta 16:9
Produktion: Internationale Koproduktion
Co-Produzenten: MDR, WDR, SWR, SF Schweizer Fernsehen, VRT Canvas, Tonhalle Düsseldorf, Schumann Netzwerk und merkur.tv

Rosenmontag 1854. Ausgelassen feiern die Narren in den Düsseldorfer Straßen. In Mitten des närrischen Treibens bahnt sich eine bleiche Gestalt ihren Weg durch die Maskierten. Im Karnevalstrubel fällt sie nicht weiter auf. Nur mit einem leichten Schlafrock bekleidet irrt Robert Schumann ziellos durch die Stadt. Auf einer Rheinbrücke schließlich bleibt er stehen, hält sich erschöpft am kalten Geländer fest. Über die Eisenstangen blickt er in die Tiefe. Mühsam klettert er dann auf das Geländer, bis er sich gerade aufrichten kann. Sein leerer Blick fällt auf den Ehering an seiner linken Hand. Hastig streift er ihn ab, schleudert ihn ins Wasser. Dann stürzt er sich von der hohen Brücke in den Fluss. Zwei Brückenwärter handeln geistesgegenwärtig und retten Schumann vor dem Ertrinken. Dem Tod ist der Komponist noch einmal entronnen, dem Wahnsinn aber ist er längst erlegen. Eine Woche nach seinem Suizidversuch wird er in die Nervenheilanstalt Bonn-Endenich eingewiesen.

Filmische Umsetzug
Robert Schumann. Zeitlebens ist er ein Getriebener, seine Biografie ist eine des Scheiterns. Er strebt eine bürgerliche Existenz an und will gleichzeitig das Leben eines Künstlers führen. Ein guter Pianist will er werden, doch er scheitert an mangelnder Beweglichkeit seiner Finger. Er träumt davon ein berühmter Komponist zu werden, doch bleibt ihm der große Erfolg versagt. Einzig als Musikschriftsteller ist er erfolgreich. Doch nie wird er so viel verdienen, wie seine Frau Clara. Er verzweifelt. Schon als Kind war Robert sehr schweigsam gewesen. Am Ende seines Lebens zieht er sich in sich selbst zurück. In das Schweigen geistiger Umnachtung.

Die Rahmenhandlung des Films wird aus der Krankenakte Schumanns entwickelt. Entlang der Krankheits-dokumentation seiner letzten beiden Lebensjahre von seinem Suizidversuch bis zum Tod geben Rückblenden zahlreiche Einblicke in die tragische Lebensgeschichte Robert Schumanns und sein musikalisches wie schriftstellerisches Werk.

Dokumentarische Neudrehs an prägenden Lebensstationen wie Zwickau, Dresden, Leipzig, Wien, Düsseldorf, Bonn u. a. sowie in Archiven vor Ort zeichnen Schumanns Leben und den schleichenden Weg in den Wahnsinn nach. Erzählt wird aber auch die spannende Geschichte der Krankenakte selbst, ihrer Geheimhaltung, Veröffentlichung und der Bedeutung, die sie für die Schumannforschung hat. Welche Erkenntnisse birgt die Akte? Wirft sie neue Fragen auf? Lassen sich bisher unbekannte Rückschlüsse auf sein Verhältnis mit Clara Wieck ziehen? Muss Schumanns musikalisches Schaffen vielleicht sogar neu bewertet werden? Fragen, die in der Dokumentation aus verschiedenen Perspektiven diskutiert werden. Die Neudrehs an den Originalorten werden dabei in Re-Enactments eingebettet, die Robert Schumanns Leben zwischen Dämonsvisionen, Geniekunst und Selbstaufzehrung nachzeichnen.

Robert Schumann beim Komponieren, Szenenfoto aus dem Film „Robert Schumanns verlorene Träume“, 2010
Clara und Robert Schumann, Szenenfoto aus dem Film „Robert Schumanns verlorene Träume“, 2010

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Axel Fuhrmann,
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