Träumerei
Deutschland 1943/44
Der älteste bekannte Schumann-Film – "Träumerei" – wurde in den späten Kriegsjahren (1943/44) in Deutschland gedreht. Die Berliner Erstaufführung des von der UFA produzierten Filmes datiert vom 5. Mai 1944 (Marmorhaus)
Regie: | Harald Braun |
Drehbuch: | Herbert Witt, Harald Braun |
Musik: | Werner Eisbrenner |
Musik-Ausführung: | Siegfried Schultze (Klaviersoli) |
Darsteller | |
Hilde Krahl | Clara Schumann geb. Wieck |
Mathias Wieman | Robert Schumann |
Friedrich Kayßler | Friedrich Wieck |
Elly Burgmer | Fräulein Leser |
Ullrich Haupt | Johannes Brahms |
Emil Lohkamp | Franz Liszt |
Erika Helmke | Dme. Hülsebusch |
Rudolf Drexler | Konzertmeister Tausch |
Paul Henckels | Baron Fölkersam |
Ernst Karchow | Gerichtspräsident |
Emil Heß | Dr. Körber |
Carl Napp | Bürgermeister |
Karl Hellmer | Pistazy |
Helmuth Schneider | Musikstudent |
Walter Tarrach | Flügeladudant |
Leni Sponholz | Hausmädchen |
Bruno Harprecht | König Karl IV. von Schweden |
Produktionsfirma: | Ufa-Filmkunst GmbH Berlin (Herstellungsgruppe Fritz Thiery) |
Produktionsleitung: | Fritz Thiery |
Aufnahmeleitung: | Heinz Fiebig, William Neugebauer |
Dreharbeiten: | Xanten, 27. Juli 1943 |
Inhalt:
Clara Wieck heiratet gegen den Willen ihres Vaters, der nur ihre Karriere im Auge hat, ihre große Liebe Robert Schumann, mit dem sie in Leipzig, wo sie nur für ihre Familie lebt, eine glückliche Ehe führt, was Robert Schumann ein produktives künstlerisches Schaffen ermöglicht. Liszt überredet Clara zu einer neuen Tournee, die Robert Schumanns Gesundheit beeinträchtigt und seine Depressionen befördert, die in den folgenden Jahren immer schlimmer werden, bis er geistig umnachtet im Sanatorium stirbt.
Filme aus der NS-Zeit müssen im Kontext der staatlich reglementierten Produktion betrachtet werden, was auch für vermeintlich "unpolitische" Themen gilt. Clara erfüllt das Rollenbild, als sie zuerst nur für ihre Familie lebt. Kaum gibt sie ihren eigenen Karriereverlangen nach, fangen die Probleme an.
Zur Einschätzung des Filmes, der übrigens 1992 als Retrospektive bei der Berlinale gezeigt worden ist, vgl. www.filmportal.de (über Suchbefehl: Träumerei), wo auch die Hinweise "zur Dokumentation der Filme der NS-Zeit bei filmportal" Beachtung verdienen.
Jüngst wurde der Film, in dem übrigens auch die ganz junge Hildegard Knef besetzt war, deren Szenen dann aber herausgeschnitten worden sind, am 7. Juni 2005, 19.30 Uhr, in Zwickau öffentlich (Soziokulturelles Zentrum "Alter Gasometer", Kleine Biergasse 3) aufgeführt, im Rahmen der 18. Wissenschaftlichen Arbeitstagung zu Fragen der Schumann-Forschung, ausgerichtet von der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V. zu , die das Thema "Schumann im 20. Jahrhundert – Forschung, Interpretation, Rezeption" zum Inhalt hatte.
(I.B.)