Robert-Schumann-Preis geht an Daniel Barenboim - Preisverleihung ist am 12. November
Ostthüringer Zeitung vom 10.11.06 Seite OASM910
Schmölln und Umgebung
Zwickau/ Berlin (OTZ). Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim erhält den Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau.
In der Hauptstadt findet am kommenden Sonntag, dem 12. November, um 13 Uhr eine Festveranstaltung anlässlich der Verleihung des Robert-Schumann-Preises der Stadt Zwickau an den Pianisten und Chefdirigenten der Berliner Staatsoper Generalmusikdirektor Prof. Daniel Barenboim statt. Dies geschieht im Rahmen eines ehrenden Festaktes.
Der international anerkannte und ausgezeichnete Barenboim hat sich um die Interpretation der Werke Robert Schumanns verdient gemacht.
Daniel Barenboim hat sich als Dirigent, Pianist und Liedbegleiter in vielfältiger Weise mit dem Werk Robert Schumanns auseinandergesetzt. Bereits 1969 nahm der 1942 geborene Musiker mit seiner ersten Frau, der früh verstorbenen Jacqueline du Pr (1945-1987) Schumanns Cellokonzert op. 129 auf.
1977 folgte die erste Einspielung aller vier Sinfonien Schumanns mit dem Chicago Symphony Orchestra, mit dem auch Einspielungen der Manfred-Ouvertüre op. 115 und des Konzertstücks für vier Hörner op. 86 entstanden. Inzwischen liegt eine weitere Einspielung der vier Symphonien mit der Staatskapelle Berlin aus dem Jahr 2003 vor. In Schumanns Klavierkonzert op. 54, auch im Konzertstück op. 92 begab sich Barenboim nicht ans Dirigentenpult, sondern ans Klavier, am Pult standen Dirigenten wie Dietrich Fischer-Dieskau und Sergiu Celibidache.
In Klaviersoloaufnahmen spielte er die berühmten Kinderszenen op. 15, die hochvirtuose Fantasie op. 17 und die romantisch verschlungene Arabeske op. 18 ein. Vielfach wirkte er als Liedbegleiter. So nahm er mit der englischen Altistin Janet Baker den Eichendorff-Liederkreis op. 39 und Frauenliebe und -leben op. 42 auf. Seine Interpretationen sind von romantischem Geist durchdrungen, zeigen eine flexible Tempogestaltung von individuellem Charakter.
Beim Festakt im Apollo-Saal der Berliner Staatsoper Unter den Linden spielt das Trio Apollon Schumanns Märchenerzählungen op. 132. Die Laudatio hält Prof. Georg Quander, Kulturdezernent der Stadt Köln. Er wurde 1950 geboren und war zunächst als freier Journalist, dann seit 1979 als Redakteur und Hauptabteilungsleiter beim SFB und dem RIAS Berlin tätig. 1991 bis 2002 wirkte er als Intendant der Berliner Staatsoper und arbeitete dort mit Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor zusammen.
Am Sonntagmorgen startet um 6.45 Uhr ab Platz der Völkerfreundschaft, Lessingstraße (am Museum) ein Bus mit einer Delegation aus der Geburtsstadt Schumanns, die an der Preisverleihung teilnehmen wird.
Bei dieser etwa fünfzigköpfigen Zwickauer Abordnung handelt es sich um Vertreter der Verwaltung, der Robert-Schumann-Gesellschaft, der Politik und der Medien sowie um interessierte Zwickauer, u.a. Oberbürgermeister Dietmar Vettermann, Kulturbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß, den Leiter des Robert-Schumann-Hauses Dr. Thomas Synofzik, den Vorsitzenden der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. und Schumann-Preisträger Dr. Gerd Nauhaus und den Leiter des Kulturamtes Wilfried Stoye. Auch der frühere Schumann-Preisträger, der Pianist und Liedbegleiter Hartmut Höll, aus Tübingen wird zur Preisverleihung anreisen.