Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862)

Porträt, Holzstich 1862 (StadtMuseum Bonn)
Porträt, Holzstich 1862 (StadtMuseum Bonn)

Der österreichische Schriftsteller von Zedlitz gehörte zu den erfolgreichen Dichtern seiner Zeit. Schumann lernte ihn während seines ersten Aufenthaltes in Wien persönlich kennen. Von Zedlitz war auch Gast bei der Abschiedsmatinee der Schumanns im Januar 1847, zu der sich zahlreiche namhafte Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft einfanden. In dieser Zeit hat sich Schumann auch mit dem Werk des politisch engagierten Dichters befasst, wie aus den Aufzeichnungen in seinem Lektürebüchlein (Totenkränze und Waldfräulein), im "Dichtergarten" (Guter Rath und Totenkränze) und in den Gedichtabschriften hervorgeht. Zwei der Gedichte – Ungewisses Licht und Nach oben musst Du blicken – vertonte Schumann 1849 in Vier doppelchörige Gesänge für gemischten Chor a cappella op. 141/2-3, die 1858 bei Kistner in Leipzig erschienen und auf den blutigen Maiaufstand in Dresden Bezug nahmen. Das Stück Die nächtliche Heerschau – eine Huldigung Napoleons – blieb ein Fragment und wurde 1897 posthum als WoO 11/2 gedruckt.

Sigrid Lange