Robert Schumann oder Ferdinand Freiligrath

Nicht Shakespeare,
nicht Goethe –
Schillers Feuer
machte mich zum Dichter“


KURT ROESSLER
Robert Schumann oder Ferdinand Freiligrath

Schwarz-Roth-Gold

Und der das Lied für euch erfand
In einer dieser Nächte,
Der wollte, daß ein Musikant
Es bald in Noten brächte!
Heißt das: ein rechter Musikant!
Dann kläng’ es hell durchs deutsche Land:
Pulver ist schwarz,
Blut ist roth,
Golden flackert die Flamme.
London, 17. März 1848.

So lautet die letzte Strophe von Freiligraths Gedicht Schwarz-Roth-Gold, das er zu Beginn der Revolution von 1848 noch in seinem Londoner Exil verfasste und das am 24. März in der Deutschen Londoner Zeitung 4.1848, Nr. 156 auf Seite 1288 erstmals abgedruckt wurde. Kurze Zeit danach erschien das Gedicht als Flugblatt in Leipzig mit dem Titel Schwarz, Roth, Gold. In Dresden fand es tatsächlich den „rechten Musikanten“.

Robert Schumann hatte sich 1844 nach Dresden zurückgezogen, um vor allem an seinen Kompositionen zu arbeiten. Am 5. Januar 1848 gründete er hier den Chorgesangverein, was Anlass für viele seiner Chorwerke gab. Aus den Reihen dieses Chores, der wie so viele der Liedertafeln der späten Romantik mutmaßlich liberal und demokratisch war, könnte die Anregung an seinen Leiter heran getragen worden sein, dieses Gedicht getreu der Bitte Freiligraths zu vertonen. Am 4. April 1848, also nur knapp drei Wochen nach der Niederschrift des Gedichtes, trug Schumann in sein Haushaltsbuch ein:

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