Friedrich von Schiller (1759-1805)

Postkarte nach einem Gemälde von Anton Graff, um 1925 (StadtMuseum Bonn, Inv.-Nr.: SMB 2009/008)
Postkarte nach einem Gemälde von Anton Graff, um 1925 (StadtMuseum Bonn, Inv.-Nr.: SMB 2009/008)

Bereits als Schüler begann Robert Schumann sich mit dem Werk Schillers auseinanderzusetzen. In seinem 1825 gegründeten literarischen Verein wurden innerhalb von drei Jahren neun Werke Schillers studiert, darunter die Jungfrau von Orleans, Maria Stuart, Wilhelm Tell und Don Carlos. Die Jugendlichen lasen die Stücke in verteilten Rollen und widmeten sich auch der Biografie Schillers. Schumann verzeichnete in späteren Jahren in seinem Lektürebüchlein den Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller sowie den Briefwechsel zwischen Schiller und Körner. In Schumanns Dichtergarten sind Abschriften aus dem Werk Schillers enthalten. Der Besuch von Theaterstücken in München (Kabale und Liebe) 1828 und in Wien (Fiesco) 1838 ist durch Tagebuchaufzeichnungen belegt.

1849/1850 vertonte Schumann erstmals ein Stück von Schiller, die Ballade Der Handschuh für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 87, die 1850 in Leipzig bei F. Whistling gedruckt erschien. Angeregt durch den Operntext des jungen Musikschriftstellers Richard Pohl zu Schillers Braut von Messina, widmete sich Schumann im gleichen Jahr auch diesem Thema und komponierte eine Ouvertüre, deren besondere Bedeutung für Schumann auch aus der Opuszahl 100 erkennbar ist. Die Uraufführung 1851 in Düsseldorf enttäuschte jedoch die Erwartungen des Komponisten (vgl. http://www.schumann-portal.de/op-100.html). 

Sigrid Lange