Robert Schumann op. 18
Arabeske C-Dur op.18
Trotz der schmerzvollen Trennung von Clara, trotz der sich in Wien abzeichnenden Probleme mit der Zensur und trotz dem flachen konservativen Musikgeschmack des dortigen Publikums, entwickelte Schumann während seines Aufenthalts in der Donaumetropole 1838/39 einen immensen Schaffensdrang. Innerhalb kürzester Zeit entstanden die Arabeske op. 18, das Blumenstück op. 19, die Humoreske op. 20, das Finale zur Sonate in g-moll op. 22, die Nachtstücke op. 23, die ersten vier Sätze zum Faschingsschwank op. 26 und die ersten drei der Vier Klavierstücke op. 32.
Über die im Dezember 1838 entworfene Arabeske schrieb Schumann kurz darauf an Clara: „Sonst hab' ich fertig: Variationen, aber über kein Thema: Guirlande will ich das Opus nennen; es verschlingt sich Alles auf eigene Weise durcheinander.“ Schumann erfasste damit den musikalischen Charakter des Stückes recht gut, das er selbst stets in enge Nachbarschaft zum fast gleichzeitig entstandenen Blumenstück op. 19 rückte. In der Art des Klaviersatzes und noch mehr in stilistischer Hinsicht sind die beiden Kompositionen einander sehr ähnlich. Schumann erwähnte sie einige Male eher abwertend, indem er sie als „schwächlich und für Damen“ bezeichnete. Den schließlich von Schumann gewählten Titel Arabeske entlehnt er dem Bereich der bildenden Kunst. So beschreibt er das Spielerische und Ornamentale seiner Komposition recht treffend.
Die 1839 bei Mechetti in Wien gedruckte Arabeske op. 18 widmete Schumann zusammen mit dem Blumenstück op. 19 der eng befreundeten Friederike Serre, Gattin eines ehemaligen Majors, dessen Gut in Maxen bei Dresden ein Zentrum des literarisch-künstlerischen Lebens war. Schumann, der sich stets bei seinen „Dedicationen etwas“ dachte, „die doch immer mit der Entstehung einen Zusammenhang haben soll, … konnte Niemanden dazu finden“.
(Irmgard Knechtges-Obrecht)