Nikolaus Lenau, eigentlich Niembsch Edler zu Strehlenau (1802-1850)
(StadtMuseum Bonn)
Im Jahr 1838 sah Schumann den bekannten Dichter während seines Aufenthaltes in Wien in einem Café, traute sich aber nicht, ihn anzusprechen. Er begann mit der Abschrift von Gedichten und dem Studium seiner Werke. Nur wenig später am 17. Dezember 1838 wurde Schumann dann Lenau bei einem Empfang in der Wohnung des Pianisten Dessauer von Joseph Fischhof vorgestellt. In seinem Tagebuch notierte er das melancholische, sanfte und einnehmende Wesen des Dichters, dem er nur wenige Tage später erneut begegnete.
1850 vertonte Schumann erstmals sechs Gedichte von Lenau und fügte ihnen, im Glauben Lenau sei bereits gestorben, ein Requiem für Nikolaus Lenau an, dessen Liedtext die Totenklage der Nonne Heloise um ihren Geliebten Abaelard ist. Lenau starb erst einige Wochen später in einer Irrenanstalt. Schumanns Vertonungen erschienen 1851 als Sechs Gesänge und ein Requiem op. 90 in Leipzig bei Kistner.
Weitere Gedichtvertonungen nach Lenau erfolgten 1851 mit den Husarenliedern op. 117, ein weiteres Lenau-Gedicht ist unter den Vier unveröffentlichten Kompositionen WoO 26/2. In seinem Dichtergarten für Musikübertrug Schumann die Lenau-Gedichte An meine Guitarre und König und Dichter.
(Sigrid Lange/I.B.)