Justinus Kerner (1786-1862)
Kerners Dichtung spielte für Schumanns Werk eine bedeutende Rolle. Schon einige seiner frühesten Lieder (Drei Jugendlieder für Gesang und Klavier WoO10/2+3 und 6 Jugendlieder für Gesang und Klavier WoO 21/4-6) aus den Jahren 1827/1828 basieren auf Texten von Justinus Kerner. In seinem Tagebuch notierte Schumann: „Kerner‘s Gedichte, die mich durch jene geheimnißvolle, überirdische Kraft, die man oft in d. Dichtungen Göthe’s und Jean Paul’s findet, am meisten zogen, brachten mich auf den Gedanken, meine schwachen Kräfte zuerst zu versuchen, weil in diesen [Gedichten] schon jedes Wort ein Spärenton ist, der erst durch Noten bestimmt werden muss.“
Weitere Gedichte von Kerner sind in Clara und Roberts Schumann gemeinsamen sogenannten Abschriftenbuch eingetragen, dass die beiden ab 1839 führten. 1840 komponierte Schumann den Zyklus Zwölf Gedichte von Justinus Kerner für Singstimme und Klavier op. 35. Weitere Kerner-Gedichte verarbeitete Schumann in Romanzen op. 69/, 4 (1849), Duette op. 78/2 (1849), 6 Romanzen für Frauenstimme op. 91/3 (1849), 5 Lieder und Gesänge op. 127/1 (1850/1851) und4 Gesänge op. 142/1 (1852).
(Sigrid Lange)