Robert Schumann und Clara Schumann -- Ehetagebücher 1840-1844.

Herausgegeben von Gerd Nauhaus und Ingrid Bodsch.

332 S. zahlreiche Abb.
Frankfurt: Verlag Stroemfeld und StadtMuseum Bonn, 2007
ISBN: 3-86600-002-2


Als besonders wertvolles Dokument der Lebens- und Schaffensgemeinschaft von Clara und Robert Schumann gelten jene drei gemeinsamen Tagebücher, die das Ehepaar während der ersten Jahre nach ihrer Verheiratung führten. Bereits am Tag nach ihrer Hochzeit begann das junge Paar mit den Aufzeichnungen, die persönliche Erlebnisse, privater, gesellschaftlicher und kultureller Art ebenso festhalten wie die Kompositionen beider Eheleute und die Geburt der beiden ältesten Kinder.

Vorliegende Ausgabe bringt die Tagebücher zum ersten Mal als Einzelpublikation, basierend auf der 1987 von Gerd Nauhaus vorgelegten wissenschaftlich-kritischen Ausgabe. In textgetreuer Übertragung und mit ausführlichen Sacherläuterungen sowie umfangreichen Personen-, Werk- und Ortsregistern versehen, bietet diese Ausgabe dem interessierten Publikum ein wahres Lesevergnügen. Dank der soliden und informativen Kommentierung bleibt nichts unverständlich, nichts unerklärt. Ebenso spannend wie auch zum Nachdenken anregend, eröffnet sich ein wahres Kaleidoskop dieser wohl einzigartigen und bewegenden Künstlerehe im Umfeld ihrer Künstlerkollegen, ihres Zeitalters und ihrer Erfahrungen. Zahlreiche Illustrationen bringen dem Leser die angesprochenen Sachverhalte, Orte und Personen auch optisch näher.

Diese Ehetagebücher liefern nicht nur Zeugnisse des harmonischen Zusammenlebens der kleinen, langsam wachsenden Familie. Neben den zahlreichen glücklichen Erlebnissen der ersten Jahre, wie sie auf Wanderungen, Ausflügen und Reisen beschrieben werden, erzählen die Eintragungen auch von spannungsgeladeneren Momenten, die in erster Linie aus der oftmals schwierigen Koexistenz von Clara Schumanns häuslichen Pflichten und ihren künstlerischen Ambitionen entstand. So stellen sich die Konzerttourneen der jungen Pianistin nicht immer reibungslos dar, bis hin zu jener problematischen großen Rußlandreise von 1844, die sich dennoch auch mit einer Fülle von Anregungen und interessanten Eindrücken im Tagebuch niederschlug. Auch die persönliche künstlerische Entwicklung Robert Schumanns, der gerade während jener Jahre begann, sich als Musiker und Musikschriftsteller im öffentlichen Bewusstsein zu etablieren, lässt sich durch diese Dokumente erhellend nachempfinden.

Es ist den beiden Herausgebern zu verdanken, dass nun durch ihre ambitionierte, arbeitsintensive und liebevolle Sorgfalt die schumannschen Ehetagebücher endlich in einer Einzelausgabe vorliegen, die ihren wertvollen Inhalt in äußerst ansprechender Form einem breiten Leserkreis zugänglich macht.