Hans Christian Andersen
Stahlstich, um 1850
StadtMuseum Bonn
Clara Schumann begegnete Andersen schon auf ihrer Konzertreise im Frühjahr 1842 in Kopenhagen und beschreibt ihn als den „hässlichste(n) Mann, den es nur geben kann“,
aber als „geistvolle Erscheinung“. Robert Schumann hatte zu diesem Zeitpunkt schon vier Gedichte des dänischen Autors, die in der deutschen Übersetzung durch Adalbert von Chamisso vorlagen, vertont (op. 40/1-4) und las just im Frühjahr und Sommer 1842 die Romane „Der Improvisator“ und „Nur ein Geiger“ sowie die Reiseerlebnisse „Eines Dichters Bazar“, die ebenfalls schon in deutsch vorlagen, wie auch die erste Gesamtausgabe Andersens in Deutschland erschienen ist. 1844 trafen Schumann und Andersen persönlich zum ersten Mal bei einem Abendessen zusammen, das Livia Frege am 22. Juli in Leipzig zu Ehren Andersens ausgerichtet hatte.
Entgegen der Annahme der Schumanns, Andersen wäre den musikalischen Genüssen dieses Abends „ziemlich gleichgültig“ gegenübergestanden, geht aus der Autobiographie („Märchen meines Lebens“) von Andersen hervor, dass er sich wie die anderen Gäste am Vortrag seiner von Schumann in Musik gesetzten Lieder durch die Hausherrin, von Clara Schumann am Klavier begleitet, begeistert hatte. Andersen war wie die Schumanns auch eng mit dem Ehepaar Serre befreundet.
(I.B.)