Schumann Finale des Lucerne Sommer-Festivals mit seiner 1. und 2. Sinfonie
05.09.2021
- 18:30 Uhr
Mozarteumorchester Salzburg
Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin
Robert Schumann (1810–1856)
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 Frühlingssinfonie
Mieczysław Weinberg (1919–1996)
«Adagio» aus der Sinfonie Nr. 2 op. 30
Robert Schumann (1810–1856)
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Die ersten beiden Sinfonien Robert Schumanns spiegeln die Wechselfälle seines Lebens. Wie im Rausch komponierte Schumann die Frühlingssinfonie binnen weniger Wochen zu Beginn des Jahres 1841. Er war frisch verheiratet, voller Enthusiasmus und setzte zu einem schöpferischen Höhenflug an. Vier Jahre später, als er die Zweite schuf, sah das ganz anders aus. Er klagte über Schlaflosigkeit und Schwindelanfälle, litt unter eigenartigen Angststörungen und Gehörhalluzinationen. Nur mühselig kämpfte sich Schumann mit dieser Partitur aus der Krise heraus. Im Finale, das ein Zitat aus Beethovens Liederzyklus An die ferne Geliebte als Liebesbekenntnis an seine Frau Clara einsetzt, scheint die Genesung erreicht. Oder ist das Werk doch schon ein Vorbote des finalen Zusammenbruchs, der 1854 zu seiner Einweisung in die Nervenheilanstalt führen sollte? Die litauische Maestra Mirga Gražinytė-Tyla, die bei den Sommer-Festivals von 2016 und 2017 für Sternstunden sorgte, wird mit dem Salzburger Mozarteum-Orchester Antworten geben – und in die widersprüchlichen Wunderwelten von Schumanns Musik führen.
Patronatskonzert der Freunde Lucerne Festival