Symposium »Schumann-Aspekte«
SHMF-Symposium
»Mein Leben mit Robert Schumann«
SHMF-Symposium und Ausstellung im Brahms-Institut
Zum Schumann-Schwerpunkt nimmt das SHMF-Symposium den deutschen Romantiker näher in den Blick: zur Ausstellungseröffnung aus der persönlichen Perspektive des Schriftstellers Hanns-Josef Ortheil. Die Vorträge des Symposiums thematisieren dann die Idee des »Poetischen« bei Schumann, seine psychische Erkrankung, sein Verhältnis zum jungen Brahms sowie seine Essays und Musikkritiken. »Die Musik Schumanns reißt Saiten an, die seine Vorgänger noch nicht berührt haben. In ihr finden wir den Widerhall geheimnisvoller Prozesse unseres Seelenlebens, jener Zweifel, Depressionen und Aufblicke zum Ideal, die das Herz des heutigen Menschen bewegen.« Peter Tschaikowsky hat ein feines Gespür für den besonderen, persönlich berührenden Ton in der Musik Robert Schumanns und er wäre sicher ein guter »Davidsbündler« gewesen. Schon der junge Schumann sehnt sich nach einer freundschaftlichen Verbindung mit all jenen, die mit ihm das künstlerische Ziel verfolgten, »die Poesie der Kunst« zu Ehren zu bringen. Schumann selbst figuriert unter den »Davidsbündlern« als Doppelnatur: einerseits als der feurige, ungestüme »Florestan«, andererseits als der feinsinnige, milde, auch in seinen Kritiken nie verletzende »Eusebius«. 1840 heiratet er Clara Wieck, beide werden zum »Romeo und Julia«-Paar der Musikgeschichte stilisiert. Als unmittelbaren Reflex auf die Eheschließung schreibt Schumann die »Frühlingssinfonie«, und es entstehen in diesem »Liederjahr« fast 140 Miniaturen der psychologischen Verdichtung, mit besonderem Gespür auch für die Nachtseiten der menschlichen Seele. Der Grenzgänger Schumann ist schließlich ein ambitionierter Musikschriftsteller: Das Spektrum seiner Essays reicht von Lobeshymnen bis hin zu polemischen Verrissen. Doch wo immer sich vielversprechendes Neues an »poetischer« Musik regt, macht er emphatisch darauf aufmerksam: auf Chopin, Berlioz und noch 1853 in seinem letzten, prophetischen Artikel »Neue Bahnen« auf den jungen Johannes Brahms. Die Ausstellung im Brahms-Institut thematisiert eigens das Verhältnis dieser beiden Komponisten mit einzigartigen Schätzen aus der wertvollen Sammlung des Instituts. Zum Auftakt von Symposium und Ausstellung gewährt der Schriftsteller und Germanist Hanns-Josef Ortheil Einblicke in seine persönliche Sicht auf Schumann. Ortheil hat sich immer wieder mit Schumann beschäftigt und u.a. einen Briefband zu Clara und Robert Schumann herausgegeben.
29.6. Fr 18 Uhr | Lübeck, Villa Brahms
»Robert Schumann und Johannes Brahms« – Ausstellungseröffnung
Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck
»Mein Leben mit Robert Schumann«
Hanns-Josef Ortheil im Gespräch mit Wolfgang Sandberger
30.6. Sa 10-14 Uhr | Lübeck, Museum Behnhaus Drägerhaus
Symposium »Schumann-Aspekte«
Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Sandberger
In Zusammenarbeit mit dem Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck
Das Symposium wird gefördert von Possehl-Stiftung
Veranstalter:
Schleswig-Holstein Musik FestivalSHMF 2018
Palais Rantzau, Parade 1
23552 Lübeck
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