Marie Schumann (1841 - 1929), Tochter

Vgl. neuerdings: Ute Bär, „Sie war die einzige der Schwestern, die ein lebendiges Bild des Vaters in ihrem Herzen bewahrte …“. Zum Gedenken an den 80. Todestag von Marie Schumann. In: Die Tonkunst, Heft 4, 2009, S. 495 ff.

Marie und Julie Schumann als junge Frauen
[Abb. 1]

Marie (1841 – 1929) und Julie Schumann (1845 – 1872) als junge Frauen
Foto, um 1865
Robert-Schumann-Haus Zwickau

Die älteste und die dritte Schumann-Tochter im Alter von ca. 24 und 20 Jahren.

Marie Schumann im Alter von ca. 30 Jahren
[Abb. 2]

Marie Schumann (1841 – 1929) im Alter von ca. 30 Jahren
Älteste Tochter von Robert und Clara Schumann
Foto, um 1871
Robert-Schumann-Haus Zwickau

Marie, die ihren Vater schon als kleines Kind durch ihren „heiteren und lebhaften Charakter“ erfreute und zudem „durch Güte leicht zu lenken“ war, stand ihren Eltern von den Kindern am nächsten und lebte bis zu Claras Tod bei ihrer Mutter, von der sie auch Klavierschüler übernahm und die sie bei ihrer Lehrtätigkeit am Dr. Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt als Assistentin unterstützte.

Vorderseite des Chalet Schumann
[Abb. 3]

Vorderseite des Chalet Schumann in Interlaken, das Marie Schumann 1897 errichten ließ und bis zu ihrem Tod 1929 bewohnte.
Foto: Walter Müller.

Gartenseite des Chalet Schumann
[Abb. 4]

Gartenseite des Chalet Schumann in Interlaken.
Foto: Walter Müller.

Nach dem Tod ihrer Mutter Clara Schumann hat Marie Schumann 1897 in Interlaken in der Schweiz, ein Ort, mit dem auch Clara Schumann viele Erinnerungen verbanden, und den Robert Schumann als junger Mann 1829 kennengelernt hatte, ein Baugrundstück erworben, auf dem sie – es sind sogar noch die Baupläne erhalten – noch im gleichen Jahr ein Chalet erbauen liess, das sie bis zu ihrem Tod am 14. November 1929 bewohnte, und wo häufig auch ihre jüngste Schwester Eugenie, die unweit davon mit ihrer Lebensgefährtin Marie Fillunger in Matten eine Wohnung bezogen hatte, zu Besuch weilte.

Nach dem Tod Maries hat Eugenie, die 1930 auch mit dem Tod von Marie Fillunger fertig werden mußte, das heute noch erhaltene „Chalet Schumann“ verkauft. Marie Schumann wurde auf dem Friedhof Gsteig beerdigt. Im gleichen Grab fanden nach ihrem Tod auch Marie Fillunger und Eugenie Schumann ihre letzte Ruhe.

Vgl. Walter Bettler: Robert Schumann, Clara Schumann und ihre Töchter Marie und Eugenie in Interlaken, 1994. Kenntnis bzw. eine Kopie dieses nur 800 Exemplaren in Matten bei Interlaken erschienen Privatdrucks verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Schweizer Schumannfreundes Walter Müller.

(I.B.)