1819–1844 Leipzig
Clara Wieck wurde am 13. September 1819 im Haus „Hohe Lilie“ am Neuen Neumarkt in Leipzig als zweite Tochter von Friedrich und Mariane Wieck geboren. Seit ihrem fünften Lebensjahr bildete sie der Vater zur Pianistin aus. Nach ersten Auftritten in Privatkreisen stellte er sie der Öffentlichkeit zum ersten Mal in einem Konzert vor, das die Pianistin Caroline Perthaler aus Graz im Leipziger Gewandhaus am 20. Oktober 1828 gab.
Am 8. November 1830 fand Clara Wiecks erstes Solokonzert statt, im Leipziger Gewandhaus. Die 11jährige spielte neben eigenen Werken und einer Komposition ihres Vaters Werke von Kalkbrenner, Herz und Czerny. Von Leipzig aus unternahm Clara die ersten Konzertreisen mit ihrem Vater, und im Jahr 1840 heiratete sie hier den Komponisten Robert Schumann. Beide verbrachten ihre ersten Ehejahre in Leipzig, die Töchter Marie und Elise wurden hier geboren. Viele Besucher gingen in der Inselstraße 5 (jetzt 18) aus und ein. Das Ehepaar Schumann nahm am Musikleben der Stadt teil und prägte es zunehmend mit, Clara durch ihr Klavierspiel – sie konzertierte auch nach ihrer Heirat –, Robert durch die Neue Zeitschrift für Musik und seine Kompositionen: In Leipzig wurden seine Sinfonien in B-Dur op. 38 und in d-Moll (später op. 120) sowie eines seiner erfolgreichsten Werke, Das Paradies und die Peri, uraufgeführt.
Claras erstem Auftreten im Leipziger Gewandhaus folgten bis zum Jahr 1881 73 weitere Konzerte in diesem berühmten Konzertsaal. Auch im Neuen Gewandhaus konzertierte sie noch mehrfach.
(Text: Julia M. Nauhaus)