1850 - 1880 Köln

Blick vom Rheinufer auf Köln
Blick vom Rheinufer auf Köln, Stahlstich, 1. H. 19. Jh. (StadtMuseum Bonn)

Von Düsseldorf aus konzertierte Clara Schumann oft in den umliegenden rheinischen Städten. Köln dürfte die wichtigste Stadt gewesen sein, was sicher auch seinen Grund in der Tatsache hatte, daß der dortige städtische Musikdirektor Ferdinand Hiller zu den langjährigen Freunden Robert und Clara Schumanns zählte.

Insgesamt trat Clara Schumann in 22 Konzerten in Köln auf, darunter in der Mehrzahl in Konzerten mit Orchester, aber sie veranstaltete auch einige Soireen oder nahm an besonderen Konzerten beispielsweise aus Anlaß von Geburtstagen der Komponisten Carl Maria von Weber, Beethoven oder Mozart teil. Neben Schumanns Klavierkonzert spielte sie Beethovens 3. und 4. Klavierkonzert, Mozarts Konzerte d-Moll KV 466 und c-Moll KV 491 sowie die beiden Mendelssohn-Konzerte g-Moll op. 25 und d-Moll op. 40 unter Hillers Leitung. Befreundete Musiker, mit denen sie auftrat, waren Julius Stockhausen, Otto von Königslöw und Agnes Schönerstedt.

Im Januar 1863 dirigierte Woldemar Bargiel seinen Psalm XIII für Chor und Orchester in einem Konzert, in dem auch seine Halbschwester Clara mitwirkte. Im selben Jahr dirigierte der 25jährige Max Bruch eine eigene Komposition ebenfalls in einem Konzert, in dem Clara Schumann auftrat. Deren letzter Kölner Auftritt fand am 12. Mai 1880 während des 57. Niederrheinischen Musikfestes statt, wo die Zuhörer sie mit Schumanns Klavierkonzert erleben konnten.

(Julia M. Nauhaus)