Archiv und Forschungsstätte

Das Archiv des Robert-Schumann-Hauses beherbergt die weltweit umfangreichste Schumann-Sammlung. Schwerpunkt ist der reiche autobiographische, literarische und musikliterarische Nachlass des Komponisten, zu dem sich der im Umfang noch weit größere Bestand an Handschriften Clara Schumanns und zahlreicher anderer Komponisten des 19. Jahrhunderts gesellt. Zu den bedeutendsten Notenautographen zählen die Skizzen zur Oper Genoveva op. 81 und zur Dichterliebe op. 48, die Arbeitsmanuskripte zum Album für die Jugend op. 68 und dem Faschingsschwank aus Wien op. 26, sowie das Partiturautograph der Ouvertüre zu Hermann und Dorothea op. 136.

Daneben gibt es mehrere Autographen-Alben, darunter das sogenannte Brautbuch und das Endenicher Blumentagebuch Clara Schumanns. Zur den reichhaltigen Bildersammlungen gehören zahlreiche Frühformen fotografischer Aufnahmen, Originalgemälde von Künstlern wie Eduard Bendemann, Carl Jäger und Franz von Lenbach. Unter den zahlreichen Notendrucken ragt die Schumann-Sammlung der Erstdrucke seiner sämtlichen Werke hervor, unter den umfangreichen Konzertprogrammzettelbeständen die komplette Programmsammlung Clara Schumanns.

Ein Teil dieses wertvollen Bestands ist im Museum des Schumann-Hauses in der ständigen Ausstellung zu Leben und Werk Robert und Clara Schumanns zu sehen (siehe dort). In wechselnden Sonderausstellungen werden unter anderem auch die Neuerwerbungen des Robert-Schumann-Hauses regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert.

Mit seinen außerordentlich reichen Archivbeständen bietet das Robert-Schumann-Haus einzigartige Möglichkeiten für biografische und musikwissenschaftliche Forschungen über das Künstlerpaar und seine Zeitgenossen. Das Archiv ist Anlaufstelle für Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt. Aber auch die selbständige, vor allem biografisch orientierte Forschung des Zwickauer Schumann-Hauses wird bis heute kontinuierlich weitergeführt. In Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden erscheint als Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Schumann-Briefedition Zwickau.

1976 wurde die Reihe der Wissenschaftlichen Arbeitstagungen zur Fragen der Schumann-Forschung eröffnet, die in regelmäßigen Kongressberichten der Reihe der Schumann-Studien (hg. im Auftrag der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau von Dr. Gerd Nauhaus im Studio  Verlag , Zehnthofstraße 2, 53489 Sinzig, Tel.: 02642 / 5919, Fax: 02621 / 5917, vgl. http://www.studiopunktverlag.de, E-Mail: mail@studiopunktverlag.de) dokumentiert werden.

(Thomas Synofzik)

Seite aus dem Blumenbuch von Clara Schumann
[Abb.1]

Seite aus dem Blumenbuch von Clara Schumann

Titelblatt von Robert Schumanns op. 15 Nr. 7
[Abb. 2]

"Träumerei"
Titelblatt von Robert Schumanns op. 15 Nr. 7

Programm vom ersten Konzertauftritt der damals neunjährigen Clara Wieck.
[Abb. 3]

Programm vom ersten Konzertauftritt der damals neunjährigen Clara Wieck.
20. Oktober 1828 im Leipziger Gewandhaus.

Autograph von Robert Schumann
[Abb. 4]

Autograph von Robert Schumann: Skizzenblatt der Dichterliebe, op. 48, mit einer Widmung von Clara Schumann von 1889.

"Ländliches Lied" aus dem Jugendalbum op. 68 Nr. 20
[Abb. 5]

"Ländliches Lied" aus dem Jugendalbum op. 68 Nr. 20
Autograph von Robert Schumann mit späterer Widmung Clara Schumanns für den damit beschenkten Widmungsempfänger.