«Der Erfolg zeichnet sich bereits ab»

spc. Am Freitagabend sind die elften Zürcher Festspiele in der Tonhalle feierlich eröffnet worden; sie werden gegen 100 Veranstaltungen - vorwiegend sind es Theater, Opern und Konzerte - umfassen und bis am 10. Juli dauern. Die ersten geladenen Gäste trafen gegen 19 Uhr ein: die Honorablen aus der Zürcher Stadt- und Kantonspolitik und solche, die es noch werden wollen. Sie alle genossen ab 20 Uhr neben einer von Robert Schumanns beliebtesten Sinfonien, der «Rheinischen», auch sein dramatisches Gedicht «Manfred» nach der gleichnamigen Dichtung Lord Byrons.

Schumann bildet in diesem Jahr denn auch den Schwerpunkt der Zürcher Festspiele. Dass dieser 1856 verstorben sei und man ihn also zum 150. Todestag eigentlich bereits 2006 in den Mittelpunkt hätte rücken können oder sollen, sei den Verantwortlichen nicht entgangen, sagte Regierungspräsidentin Rita Furrer bei ihrer Begrüssungsansprache. Es sei jedoch befürchtet worden, dass Schumann durch den Trubel um Mozart untergehen werde. Deshalb habe man beschlossen, ihn erst 2007 zu würdigen.

Dass die Zürcher Festspiele auch in ihrer elften Auflage zum Erfolg gerieten, scheine sich bereits abzuzeichnen, stellte Peter F. Weibel, Präsident des Stiftungsrates, fest. «Denn Sie sind heute Abend in grosser Zahl da.» Wohin man auch immer gehe, man solle mit ganzem Herzen gehen, sage ein chinesisches Sprichwort. Genau das rate er auch allen Kulturinteressierten für die kommenden Wochen. Man habe das Programm bewusst so gestaltet, dass ein breites Publikum angesprochen werde. Schliesslich wies Weibel darauf hin, dass in diesem Jahr erstmals der mit 50 000 Franken dotierte Festspiel-Preis verliehen werde. Dieser wird durch die Baer-Kaelin-Stiftung ermöglicht und soll herausragende künstlerische Leistungen würdigen. Der Schweizer Oboist, Komponist und Dirigent Heinz Holliger wird die Auszeichnung als erster Preisträger am 10. Juli anlässlich eines Extra-Konzerts in der Tonhalle, das er selbst leitet, entgegennehmen dürfen.

Als letzter Redner trat Stadtpräsident Elmar Ledergerber auf die Bühne. Dass man in Zürich in den kommenden Wochen ein so attraktives und qualitativ hochstehendes Kulturangebot geniessen könne, sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit, hielt er fest. Zu verdanken sei dies zum einen den fabelhaften Künstlerinnen und Künstlern, die aufträten, zum anderen aber auch den Politikern, welche die entsprechenden Kredite sprächen - jedenfalls fast immer. Und um keine zynische Spitze verlegen, sagte Ledergerber schliesslich sinngemäss: In allererster Linie sei aber den Steuerzahlern zu danken, welche solche Angebote ermöglichten, die sie selber gar nicht konsumierten.
Informationen zum Programm unter

Neue Zürcher Zeitung 16.06.2007, Nr. 137, S. 57
Zürich und Region
S. Christen ZH F, spc

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