Ziemlich lebendig. Schätze aus der Schumann-Sammlung des Heinrich-Heine-Instituts

Sabine Brenner-Wilczek, Bernd Kortländer, Ursula Roth Veröffentlichungen des Heinrich-Heine-Institus, Düsseldorf
Hersg. von Sabine Brenner-Wilczek
134 S., Abb., Broschur
Düsseldorf: Heinrich-Heine-Institut, 2010
ISBN: 978-3-936698-13-8

Das Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf verfügt neben vielem anderen über einen bedeutenden Schumann-Bestand, was nicht unbedingt jedem bekannt ist. Da diese „Schätze“ nur selten und in geringen Auszügen der Öffentlichkeit präsentiert werden können, nahmen die Herausgeber dieses Bandes das Schumann-Jubliämusjahr 2010 zum Anlass einer Ausstellung der wertvollen Sammlung. Den herausragenden Mittelpunkt bildete zweifellos das 1989 in einer konzertierten Aktion erworbene Manuskript zu Schumanns Klavierkonzert op. 54. Diese äußerst vielschichtige und für Interpreten wie Wissenschaftler gleichermaßen interessante Handschrift wurde bisher nicht öffentlich gezeigt. Der Zugang wurde dennoch ermöglicht durch die 1996 vom Heine-Institut herausgegebene Faksimile-Edition.

Außentitel und Überschriften des Katalogs zur Ausstellung sowie dessen innere Einteilung erfolgt mit unterschiedlichen Tempo-Anweisungen aus Schumann’schen Kompositionen. In großen Lettern zierten diese auch die Wände des Ausstellungsraumes im Heine-Institut. Eine pfiffge Idee, wie generell einige Details in Aufbau und Konzeption der Ausstellung durchaus innovativ erschienen. Da wurden die reichhaltigen Bestände des Hauses auch schon einmal durch ihre Darstellung ein wenig gegen den Strich gebürstet. Etwas davon versucht der Katalog widerzuspiegeln und da durch diesen Effekt über die Dauer der Ausstellung hinaus zu erhalten.

Sabine Brenner-Wilczek, seit Dezember 2009 Direktorin des Heine-Instituts, vermittelt zunächst in einem Überblick, wie die Schumann-Bestände in die Düsseldorfer Sammlung kamen, die seit 1984 beständig anwächst. Eine Darstellung von Leben und Arbeiten der Familie Schumann in Düsseldorf liefert Ursula Roth. Opulent ausgestattet und mit zahlreichen Abbildungen versehen, bildet die von Bernd Kortländer und Ursula Roth bearbeitete Beschreibung der 40 ausgewählten Exponate, die jene breite Vielfalt der unterschiedlichen, in der Sammlung vertretenen Manuskriptarten demonstriert, den Hauptteil des Bandes. Von wenigen kleinen inhaltlichen Fehlern abgesehen, ein überaus empfehlenswertes Buch, und das zum Preis von nur 15,- €!