Robert-Schumann-Haus

Museum - Konzertsaal - Forschungszentrum

Hauptmarkt 5
08056 Zwickau
Postanschrift: PF 20 09 33 Zwickau
Tel. 0049 (0) 375. 83 44 06 (Museumskasse) 
oder 0049 (0) 375. 83 44 01
Fax 0049 (0) 375. 83 44 99
mail schumannhaus@zwickau.de
web www.schumannzwickau.de

Öffnungszeiten: Di–Fr 10 -12 und 13-17 Uhr, Sa/So 13.00–17.00 Uhr

Schließtage: Karfreitag, Heiligabend, Silvester

Leiter: Dr. Thomas Synofzik

Archiv- und Museumsarbeit:
Dr. Hrosvith Dahmen
Tel. 0049 (0) 375. 83 44 02
E-Mail: hrosvith.dahmen@zwickau.de

Das Eckhaus am Hauptmarkt 5, wo Robert Schumann am 8. Juni 1810 geboren wurde

Das Eckhaus am Hauptmarkt 5, wo Robert Schumann am 8. Juni 1810 geboren wurde, beherbergt die weltweit größte Schumann–Sammlung mit mehr als 4000 Originalhandschriften Robert Schumanns (1810–1856) und seiner Gattin, der Pianistin Clara geb. Wieck (1819–1896).
Seit 1956 ist hier das – bereits 1910 gegründete – Zwickauer Schumann-Museum untergebracht.

Vater August Schumann, der als Erfinder des Taschenbuchs erfolgreich wurde, hatte in diesem Haus eine Buch- und Verlagshandlung. Ein Teil seines Verlagsbestandes – Handexemplare aus dem Besitz Robert Schumanns – ist in den Ausstellungsräumen zu bewundern.

In insgesamt acht Räumen zeigt die 2011 neukonzipierte Dauerausstellung wertvolle Bilder, Musikinstrumente, Drucke, Handschriften und Erinnerungsstücke – von der Haarlocke Clara Wiecks bis zum Schachspiel Robert Schumanns. Das Geburtszimmer Schumanns ist heute als Gedenkzimmer komplett mit historischem Mobiliar aus dem Besitz Robert und Clara Schumanns ausgestattet, darunter auch das Stehpult, an dem Schumann zu komponieren pflegte.

Unter den sechs Tasteninstrumenten der Schumann-Zeit sind besondere Prunkstücke der Wiener Flügel von André Stein, auf dem Clara Schumann neunjährig 1828 ihr Konzertdebüt im Leipziger Gewandhaus gab, und ein Pedalflügel, auf dem man mit Händen und Füßen spielen kann. Mechanikmodelle veranschaulichen die drei zur Zeit Clara Schumanns üblichen konkurrierenden Klaviermechaniken.

Mit der Klanginstallation „Tanzende Buchstaben“ oder auf einer Kugelrollbahn erklingen Schumannsche Melodien. Beim Blick durch ein Opernglas aus dem 19. Jahrhundert ist ein koloriertes Originalszenenbild der Uraufführung von Schumanns Oper „Genoveva“ mit 3D-Effekt zu sehen.

Das Treppenhausfoyer bietet eine von der amerikanischen Künstlerin Janet Grau gestaltete Rauminstallation mit Schumann-Büsten und -Plakaten. Computerplätze mit verschiedenen Multimedia-Präsentationen, darunter das Projekt „Schumann digital“ zeigen Schumann aus heutiger Perspektive. Auf der Emporengalerie gibt es eine Spiel- und Leseecke sowie Ausstellungsstücke zur Nachwirkung und Aktualität Robert und Clara Schumanns.

Das Foyer im Erdgeschoss präsentiert vierteljährlich wechselnde Sonderausstellungen, außerdem befinden sich dort der Museums-Shop und ein Kammermusiksaal mit 140 Plätzen für Konzerte, Vortragsabende und Symposien.

Führungen sind in fünf Sprachen möglich, es gibt auch Führungsangebote zu besonderen Themen und speziell für Kindergruppen. Für Individualbesucher stehen vier verschiedene Audio-Guides zu Verfügung, die auf deutsch, auf englisch, für Kinder bzw. für Sehbehinderte eine Hörreise durch Schumanns Leben bieten.

Bibliothek und Archiv sind – nach Voranmeldung – werktags zwischen 9 und 16 Uhr zugänglich. Neben Literatur über Robert und Clara Schumann und ihre Zeit sind hier große Teile der eigenen Bibliothek Schumanns erhalten, Lexika und musiktheoretische Werke sowie etwa 100 Zeitschriften, darunter z. B. die Neue Zeitschrift für Musik oder die Signale für die Musikalische Welt. Ca. 700 Bände stehen aus dem Zwickauer Verlag Gebr. Schumann (1810–1840) zur Verfügung. Unter den über 4000 Notenhandschriften sind neben Robert und Clara Schumann auch Komponisten wie Johannes Brahms vertreten. Zu den bedeutendsten Autographen Schumanns zählen die Skizzen zur Oper Genoveva op. 81 und zur Dichterliebe op. 48, Manuskripte zum Album für die Jugend op. 68 und zum Faschingsschwank aus Wien op. 26 sowie das Partiturautograph zur Ouvertüre Hermann und Dorothea op. 136. Zu der reichhaltigen Bildersammlung gehören zahlreiche Frühformen fotografischer Aufnahmen (so z. B. über 400 im Carte-de-Visite-Format) und Originalgemälde von Künstlern wie Eduard Bendemann, Carl Jäger und Franz von Lenbach. Unter den Notendrucken ragt Schumanns Sammlung der Erstdrucke seiner sämtlichen Werke heraus, unter der über 10.000 Zettel umfassenden Programmsammlung die kompletten Programmzettel Clara Schumanns.

Zwei Langzeitsforschungsprojekte der Akademien der Wissenschaften sind am Robert-Schumann-Haus angesiedelt: die Schumann-Briefedition und die Gesamtausgabe der musikalischen Werke.

Das Robert-Schumann-Haus ist Zentrum des alljährlich im Juni stattfindenden Zwickauer Schumann-Fests. Dessen Geschichte begann noch zu Lebzeiten des Künstlers, als es 1847 erstmals eine mehrtägige Festveranstaltung zu Ehren des damals bereits weltberühmten Sohns der Stadt gab. Seit den 1960er Jahren hat sich ein jährlicher Rhythmus etabliert. Alle vier Jahre gibt es den Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb in den Kategorien Klavier und Gesang.
(Text: Dr. Thomas Synofzik)

Schumann-Gedenkzimmer
[Abb. 1] Schumann-Gedenkzimmer
Schumann-Gedenkzimmer
[Abb. 2] Schumann-Gedenkzimmer
Shoptheke
[Abb.3] Shoptheke