Henselt, Adolf (1814-1889)

Adolf Henselt
Adolf Henselt, Stahlstich, StadtMuseum Bonn

Adolf Henselt (1814-1889)

Robert Schumann war von musikalischen Schaffen des Komponisten und Klaviervirtuosen Adolf Henselt begeistert und bezeichnete ihn beispielsweise in einer Rezension in der Neuen Zeitschrift für Musik 1836 als „gewaltigen Klavierheros“. Nach vorausgegangen Briefwechseln kam es anlässlich eines Konzertaufenthaltes von Henselt im Dezember 1837 im Leipziger Gewandhaus zu intensiven Begegnungen und gemeinsamen Unternehmungen. Schumann notiert in seinem Tagebuch „wie ein Bruder kommt er mir vor“ und nach dem gemeinsam verbrachten Heiligen Abend, bei dem man sich auf das Du einigte erwähnt Schumann „Henselt wie ein Gott am Klavier“. Im darauffolgenden Jahr widmete Schumann Henselt seine Noveletten op. 21, im Gegenzug wurde Schumann von Henselt mit dem Scherzo op. 9 gewürdigt. Die freundschaftliche Verbindung und gegenseitige musikalische Anerkennung zeigt auch die Uraufführung von Henselts Klavierkonzert durch Clara Schumann 1839. Als Clara und Robert Schumann im Frühjahr 1844 ihre Russlandreise antraten, unterstützte Henselt, der bereits 1838 zum kaiserlichen Hofpianisten der Zarin ernannt worden war, sie bei den Vorbereitungen, war ihr Gastgeber in St. Petersburg und gelegentlicher Begleiter. Er hatte auch einen gemeinsamen Auftritt mit Clara Schumann im Salon des Prinzen von Oldenburg in St. Petersburg mit einem Stück von Robert Schumann organisiert. In den nachfolgenden Jahren kühlte die freundschaftliche Verbindung deutlich ab.
(Sigrid Lange)