Emanuel Geibel (1815-1884)

Emanuel Geibel (1815-1884)
Emanuel Geibel, Stahlstich, StadtMuseum Bonn, Signatur: SMB 2015/1

Emanuel Geibel (1815-1884)

1840 erschienen die ersten Gedichte von Emanuel Geibel im Duncker-Verlag in Berlin und stießen auf Robert Schumanns Interesse, der sie wie auch nachfolgende Veröffentlichungen intensiv studierte, einige in seinen Gedichtabschriften sowie im Dichtergarten festhielt und sie auch vertonte. 1840 komponierte Schumann Drei Gedichte für mehrstimmigen Gesang und Klavier op. 29 und Drei Gedichte für Singstimme und Klavier nach Gedichten von Geibel, darunter der Hildago (op. 30/3), den Schumann anlässlich der Einwilligung des Gerichts zur Eheschließung mit Clara Wieck geschrieben hatte, und mit dem Zigeunerleben (op. 29/3) sein einziges Chorlied. Auch die Spanischen Liebeslieder op. 74 basieren auf Gedichten von Emanuel Geibel. Für die 1852 vollendete Ballade Vom Pagen und der Königstochter für Soli, Chor und Orchester op. 140 wählte Schumann erneut Texte des norddeutschen Dichters. Clara Schumann schenke ihrem Ehemann zu seinem 38. Geburtstag 1848 die zuvor mit verschiedenen Solisten einstudierte eigene Komposition Drei gemischte Chöre nach Gedichten von Geibel. In ihren Sechs Liedern mit Begleitung des Pianoforte op. 13 sind ebenfalls drei Lieder nach Geibels Gedichten aufgenommen, eines davon (op. 13/3 – Liebeszauber) zusammen mit dem Lied Sie liebten sich beide (op. 13/2) nach Heine schenkte Clara Robert Schumann bereits 1842 zum Geburtstag.
Zu persönlichen Begegnungen von Robert Schumann mit Geibel, der wie Schumann in Jena „in absentia“ promoviert hatte, kam es 1846 in Dresden.

(Sigrid Lange)


Vgl. Ausstellung „‚Es ist so süß zu scherzen’. Schumanns Geibel-Vertonungen“, 18. Januar bis 19. April 2015, Robert-Schumann-Haus Zwickau
https://www.schumann-zwickau.de/ [PDF]