Clara und Robert – Briefe hin und her.

Gelesen von Andrea Witt und Bernd Kuschmann.
François-René Duchâble, Klavier.
Françoise Masset, Sopran.

Live-Mitschnitt der Lesungen am 11. und 12. September 2006, Wuppertal / Leverkusen.
Bayer Kulturabteilung, 2008


Seit über zwanzig Jahren fördert die Bayer Kulturabteilung besonders den deutsch-französischen Kulturdialog. In diesem Zusammenhang entstand dieses Projekt, das sich auf drei CDs um den Briefwechsel Clara und Robert Schumanns rankt.

Unter der Schirmherrschaft des Deutsch-Französischen Kulturrats sind mit beteiligt das Festival Berlioz La-Côte-St. André, das Robert-Schumann-Haus Zwickau, die Historische Stadthalle Wuppertal und die Konzerte der Bundesstadt Bonn. Umgesetzt wurde die Kombination aus Text und Musik mit deutschen und französischen Künstlern.

Die Lesung von Passagen aus dem reichhaltigen Fundus der Tagebücher und des Briefwechsels zwischen Clara und Robert Schumann wird sinnvoll und belebend durch Musikstücke ergänzt. Die ursprüngliche, für eine französische Aufführung vorgenommene Auswahl der Textstellen aus Briefen und Tagebüchern wurde für die vorliegende Produktion von Kristin Krahe und Thomas Synofzik vom Zwickauer Robert-Schumann-Haus historisch redigiert und erweitert. Das Ergebnis bietet dem Hörer kurzweilige, oft amüsante und vor allem interessante Unterhaltung. Beginnend 1832, als die dreizehnjährige Clara Wieck den jungen Robert Schumann bewusster kennenlernte, wird mit Hilfe der gelungenen Auswahl einfühlsam die aufkeimende Liebe zwischen den beiden nachgezeichnet. Die Berichte aus jener durch Vater Wieck erschwerten Zeit bis zur Eheschließung 1840 stimmen deutlich nachdenklicher. Die Freuden und Erlebnisse der jungen Ehe erfährt man durch die Lesung aus dem anfänglich gemeinsam geführten Ehetagebuch. Mit November 1841 bricht die Lesung ab. Im Zeitraffer, und dadurch umso ergreifender, wird die tragische Geschichte bis zu Schumanns Selbstmordversuch und Tod geschildert. Die Darstellung jeder Lebensphase hinterlässt beim Hörer eine nachhaltige Wirkung, die nicht zuletzt durch die äußerst sensibel ausgesuchten und passend eingefügten Musikstücke intensiviert wird.

Das Schauspielerehepaar Andrea Witt und Bernd Kuschmann liest die Texte überaus einfühlsam. Dank der wohl durchdachten Darbietung lassen sich die jeweilige Person und deren Empfindungen gut nachvollziehen. Korrespondierend mit dem dort angeschlagenen Ton gestaltet François-René Duchâble die eingefügten Klavierkompositionen von beiden Schumanns, von Bach, Beethoven, Berlioz, Brahms, Chopin, Liszt und Mozart. Sensibel begleitet er auch die Sopranistin François Masset, die den Liedern mit ihrer überzeugenden Interpretation eine klangvolle Stimmung verleiht. Für alle Freunde des Ehepaars Schumann und solcher Kombinationen aus Musik und Text ist diese Produktion ein absolutes Muss!