SCHUMANNS
26.11.2015
- 20:00 Uhr
ROBERT SCHUMANN - Szenen aus Goethes "Faust"
Thomas Hengelbrock Dirigent
Camilla Tilling Sopran
Christina Landshamer Sopran
Sophie Harmsen Mezzosopran
Lothar Odinius Tenor
Christian Gerhaher Bariton
Albert Dohmen Bassbariton
Yorck Felix Speer Bass
RIAS Kammerchor
NDR Chor
NDR Sinfonieorchester
Einführungsveranstaltungen mit Thomas Hengelbrock jeweils um 19 Uhr
"Für mich sind Schumanns 'Faust-Szenen' eines der größten Meisterwerke der Romantik überhaupt!", bekennt Thomas Hengelbrock. Mit vereinten Kräften des NDR Sinfonieorchesters, des NDR Chors und RIAS Kammerchors sowie einer illustren Sänger-Schar samt Star-Bariton Christian Gerhaher bringt er das oratoriengleiche Werk zur Aufführung.
Gerhahers Paraderolle
Ohne ihn führten Schumanns "Faust-Szenen" vielleicht noch immer ein Schattendasein auf den Konzertpodien: Mit seiner tiefgründigen Interpretation der Rolle des Faust hat der Bariton Christian Gerhaher dem Werk in den letzten Jahren zu einer wahren Renaissance verholfen. "Man kann in diesem Faust-Bild schwelgen", schwärmt Gerhaher. "Es geht um Liebe, es geht um sinnliche Erkenntnis, es geht um die höchste Schönheit, es geht um Politik und Macht, sogar um Landgewinn. Kurz: den ganzen Horizont menschlicher Gier und Neugier muss Faust abschreiten."
Unvergängliches Faust-Panorama
Ungewöhnlich ist Schumanns Auswahl der vertonten Szenen aus Goethes übermächtiger Textvorlage: Wir treffen Faust nicht im Studierzimmer an, erfahren nicht, wie er seinen Deal mit Mephisto eingeht, dafür macht die philosophische Schlussszene mit ihrer Erlösungsmystik und dem abschließenden Chor "Alles Unvergängliche ist nur ein Gleichnis" gut die Hälfte des Werks aus. Auch wenn Schumann anfangs gar nicht wusste, wohin ihn dieses ambitionierte Projekt treiben würde, gelten die "Faust-Szenen" heute als eines seiner Hauptwerke, in dem er das reiche Potential vokalsinfonischer, dramatischer Musik in einem ganz einzigartigen Genre ausschöpfte.
Das Ergriffensein von der sublimen Poesie jenes Schlusses [aus Goethes "Faust"] ließ mich die Arbeit wagen; ich weiß nicht, ob ich sie jemals veröffentlichen werde ... Robert Schumann in einem Brief an Felix Mendelssohn